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HLW unterwegs zwischen Himmel und höfischem S(ch)ein
- 1. Juli 2025
- Gepostet von: admin
- Kategorie: Allgemein

Zwischen Grazer Dom und Schloss Eggenberg: Die 1 HL und 4 HL der HLW Krieglach machten sich kürzlich auf den Weg nach Graz – und erlebten Geschichte zum Anfassen, Staunen und Nachdenken. Was als Religions- und Geschichtsexkursion begann, entwickelte sich zu einer Zeitreise zwischen gotischer Schlankheit, barocker Wucht und goldenem Prunk.
Erster Halt: Der Grazer Dom
Gleich zu Beginn beeindruckte das gotische „Gottesplagenbild“ von Thomas von Villach an der Außenfassade des ehrwürdigen Doms. Im Inneren inszenierte sich Kaiser Friedrich III. höchstpersönlich als Schutzherr – fast wie ein steirischer Christophorus mit Herzogshut. Die beiden Reliquienschreine (ehemals Brauttruhen) zogen ebenfalls Aufmerksamkeit auf sich und die Geschichten rund um den Reliquientourismus in früheren Zeiten. Kaum bekannt: Der Dom war nicht nur ein Ort des Glaubens, sondern auch Schauplatz machtvoller Selbstdarstellung.
Über eine schmale Wendeltreppe ging es hinauf zum Glockenturm, wo sich der Blick über die Dächer von Graz öffnete – ein wahrhaft himmlischer Ausblick. Anschließend führte der Weg unter die Erde ins Mausoleum Kaiser Ferdinands II. zum kunstvoll gestalteten Doppelsarkophag aus Rotmarmor. Dort hörten wir Geschichten über die Herzerlgruft und die Grabtradition der Habsburger, Leib und Herz getrennt an verschiedenen Orten zu bestatten.
In der Friedrichskapelle zog schließlich Conrad Laibs Gemälde „Kreuzigung im Gedräng“ alle Blicke auf sich – eine eindrucksvolle Verbindung von theologischer Aussage und kunsthistorischen Details, und ein Bild, das über die Jahrhunderte viele Fragen aufwarf.
Weiter geht’s: Schloss Eggenberg – mehr Schein als Sein?
Nach so viel Gotik wartete mit Schloss Eggenberg der barocke Pomp. In der aktuellen Steiermark-Schau „Ambition & Illusion“ wurden Glanz und Glorie der Fürstenfamilie von Eggenberg gezeigt – und, wie sich herausstellte, auch jede Menge Drama. Fürst Hans Ulrich von Eggenberg, ein echter Polit-Profi und Aufsteiger, ließ sich im Schloss mit 24 Prunkräumen feiern – die Hälfte für ihn, die andere für seine Gemahlin.
Ein Highlight? Ganz klar: die goldene Kutsche aus Krumau.
Sie war das Prunkstück eines gigantischen Festzugs durch Rom – alles, um dem Papst zu gefallen, und ist für die Schau von Krumau nach Graz zurückgekehrt. Da wurde Geld verbrannt, als gäbe es kein Morgen. Und spätestens beim Comic über die Kavalierstour der Eggenberger Söhne durch Italien war klar: Auch Adelige hatten ihren ganz eigenen Maturaausflug – mit deutlich mehr Budget.








